Julius Ilmberger ist seit 1987 im Motorradrennsport aktiv und als Perfektionist schon immer bemüht, seine Motorräder bis ins letzte Detail zu optimieren. Schon früh begeisterten ihn die unbestreitbaren Vorteile des Werkstoffs Carbon. Kohlefaserteile waren aber damals entweder gar nicht, oder nur in schlechter Qualität und zu unerschwinglichen Preisen zu haben. Seine persönliche Begeisterung für den Werkstoff Carbon, seine vergebliche Suche nach geeigneten Produkten und sein Ehrgeiz im Motorradrennsport veranlassten Julius Ilmberger schließlich, seine ersten Carbonteile für den Eigenbedarf selbst zu fertigen. Per Zufall lernte er seinen späteren Geschäftspartner kennen, welcher bereits in Slowenien, mit einem ersten Vorläufer der heutigen Autoklaventechnik, arbeitete. Die Teile waren zum damaligen Zeitpunkt leichter und stabiler als alles bis dahin gekannte.
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Die Qualität sowie die Vorteile der Bauteile im Rennsport sprach sich erst in den deutschen und später auch europäischen Fahrerlagern schnell herum. Aus vereinzelten Gefälligkeiten wurde allmählich eine kleine Serienfertigung. Im Jahre 1990 war die Nachfrage so groß, dass Julius Ilmberger eine eigene Firma gründete: Ilmberger Carbonparts. Geboren im Rennsport zeigte sich bald, dass auch auf der Straße ein Bedarf für Bauteile dieser Art vorhanden war.
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2003 war es dann schließlich so weit. Dieses Jahr markiert einen Meilenstein für Carbon als Werkstoff in der Motorradszene. Breits früh erkannte Julius Ilmberger, dass ein hochwertiges Produkt auch unkompliziert für den Kunden sein muss. Ilmberger Carbon hatte daher bereits kurz nach der Jahrtausendwende die ersten Teile mit ABE und ermöglichte bereits damals straßenzugelassen Carbonteile ab Werk. Bis heute ein Alleinstellungsmerkmal. Dies ermöglicht eine direkte Verwendung der Teile im deutschen Straßenverkehr, ohne umständliche Einzelabnahme beim TÜV. Dank der hohen Anforderungen und dem gut überwachten Prüfprozess ist die ABE auch international anerkannt und bietet in vielen Ländern der Welt eine bestmögliche Grundlage für eine jeweils lokale Zulassung. Plug & Play bekam hier eine ganz neue Bedeutung. Die ABE wird seitdem Modell um Modell erweitert, sodass heute das gesamte Sortiment an Straßenteilen von Ilmberger durch eine ABE abgedeckt und zugelassen ist.
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Ein weiterer prägender Meilenstein erfolgte nach Ende der Jugoslawienkriege. Viele Menschen flüchteten aus dem umkämpften Bosnien in das damals bereits stabilere Slowenien und einige von Ihnen fanden in der Herstellung von Carbonteilen ihre Berufung. Ganze Familien arbeiteten über Jahre hinweg bereits in Slowenien an den Carbonteilen für Ilmberger Carbon. Nachdem sich die Lage in Bosnien allerdings wieder stabilisiert hatte, zog es viele von ihnen wieder zurück in ihre Heimat nach Bosnien.
Aufgrund der engen Verbundenheit zu den Mitarbeitern und Ihrem wertvollen KnowHow, wurde daher beschlossen, die Menschen mit in Ihre Heimat zu begleiten und dort eine neue Produktionsstätte zu eröffnen. Ein großer Teil der ursprünglichen Stammbesetzung in Bosnien, sowie in Slowenien, arbeitet auch heute noch, über 20 Jahre später, aktiv bei uns und bildet die Basis, von dem, was heute als Ilmberger Carbon bekannt ist. Im Jahre 2015 ergab sich ein weiterer bedeutender Meilenstein auf dem Weg zum heutigen Unternehmen. Nach einigen internen Umstrukturierungen wurde die Produktionsfirma Premium Composite International gegründet.
Unter dem neuen Namen PCI wurde die Entwicklung am Standort Slowenien und die Produktion am Standort Bosnien fortgeführt und modernisiert. Im Zuge des Umzuges wurden beide Standorte weiterentwickelt und Raum für Innovationen geschaffen. Diese Neuaufstellung trug bald erste Früchte. Erstmals wurde die Technologie der Pulverbeschichtung an der rohen Oberfläche von Carbon entwickelt und in Serie eingeführt. Erneut war Ilmberger Vorreiter. Die Pulverbeschichtung wird zusätzlich aufgetragen und bietet damit eine Grundierung für den darüber liegenden Klarlack. Dieser innovative Produktionsschritt ist bis heute einzigartig bei der Produktion von Carbon und ermöglicht einen langanhaltenden Schutz der sonst sensiblen Oberfläche des Carbonteils.
2016 zeigten auch erste Motorradhersteller ihr Vertrauen in Julius Ilmberger und seine neu gegründete Produktion. Mit dem vorderen Kotflügel der Panigale V4 erhielt die noch recht junge Firma ihren ersten Serienauftrag. Viele weitere sollten folgen und so ist Ilmberger heute fester Bestandteil in der Lieferkette von Ducati.
Ebenfalls noch im gleichen Jahr wurde Ilmberger Carbon von BMW Motorrad nach einem internen Auswahlverfahren als Lieferant für die HP4 Race ausgewählt. Mit damals nur knapp 25 Leuten, im gesamten Betrieb, ein Mammutprojekt, welches erfolgreich gestemmt wurde. Eine HP4 Race steht als Andenken bis heute im Ausstellungsraum der Firma. Im Zuge dessen wurde das Firmenlogo überarbeitet, um dem neuen Zeitalter auch stilistisch gerecht zu werden.
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2018 begann durch einen glücklichen Zufall die Rennsportkarriere des aktuell jüngsten, Julius Ilmberger junior. Diese führte Ihn bis in die ProSuperstock 1000, sowie in die IDM Superbike. Mit seiner Erfahrung aus dem professionellen Rennsport testet er viele der neuen Bauteile, insbesondere im Bereich der Aerodynamik, unter härtesten Bedingungen häufig selbst, um die Teile noch weiter voranzubringen. Der Rennsport war nicht nur Anstoß zur Gründung des Unternehmens, sondern immer auch fester Bestandteil der DNA der Firma. Daher wird dieser bei Ilmberger nicht nur aktiv betrieben, sondern auch in vielerlei Hinsicht unterstützt und vorangetrieben. So nutzen beide Generationen ihre Fähigkeiten um regelmäßig neue Prototypen und Materialien unter extremster Belastung zu testen. Die unterschiedlichen Fahrstile ermöglichen hier eine breite Datenbasis, welche unmittelbar in die Entwicklung einfließen
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2019 zeichnet einen weiteren Meilenstein. Die hohe Qualität der Teile zieht immer weitere Kreise. Als mittlerweile fester Lieferant bei Ducati sowie einer stetig wachsenden Nachfrage bei Ilmberger Carbon und anderen OEM’s wird der 100. Mitarbeiter eingestellt. Auch die technische Entwicklung schreitet voran. So wird im April des Jahres der Markenname „Black Diamond Carbon“ eingetragen. Ein neuartiges Herstellungsverfahren von Carbonteilen, welches den Zeitgeist der Nachhaltigkeit mit einem unverkennbaren Design verbindet.
2020, während die Welt stehen zu bleiben scheint, kann dank hoher Sicherheits- und Hygiene Standards im gesamten Betrieb, die Pandemie in den unsicheren Zeiten trotz widrigster Bedingungen gut überstanden werden. Zwischenzeitliche Produktionsausfälle werden in Kauf genommen, der Virus kann sich aber im Betrieb nicht ausbreiten. Die erhöhten Schutzmaßnahmen und Rohstoffprobleme führen zu enormen Produktionsengpässen. Die Lieferzeiten übersteigen regelmäßig mehrere Monate. Obwohl viele Kunden bereit sind geduldig zu warten, wird eine Sofortmaßnahme getroffen, welche bis heute so beibehalten wurde. Sollte ein Artikel bei Bestellung nicht lagernd sein, so wird dieser in Rückstand genommen. Erst wenn die komplette Bestellung lieferbar ist, wird die Rechnung erstellt und zur Zahlung fällig. Dies ermöglicht auch in unsicheren Zeiten eine Planungssicherheit für jeden einzelnen Kunden, da eine kostenfreie Stornierung zu jedem Zeitpunkt möglich ist. Darüber hinaus werden rückständige Teile auf einer Überholspur in der Produktion gefertigt, sodass diese schneller geliefert werden können.
Gleichzeitig werden im Hintergrund Maßnahmen in der Produktion getroffen, die derartige Extremsituationen, auch bei widrigsten äußeren Umständen, in Zukunft verhindern sollen. Unter anderem wird ein gigantisches Materiallager angelegt, dass die Produktion über Monate hinweg, auch ohne Nachschub, gewährleistet. In der Branche in dieser Dimension bisher einzigartig.
Im weiteren Verlauf vertieft sich die Partnerschaft mit BMW Motorrad. Seit 2023 werden sowohl die Werksteams in der WSBK, sowie die Teams der EWC durch Ilmberger Carbon ausgestattet. Gleichzeitig wird durch die Entwicklung und den Vertrieb der Stockverkleidung, mit unserem langjährigen Partner alpha Racing, der Rennsport auf allen Ebenen weiter gefördert. Auch heute ist Ilmberger Carbon stolz darauf, Motorradenthusiasten auf der ganzen Welt, von Bayern aus, die besten Kohlefaserteile der Branche zu liefern.
Die Zukunft als Familienunternehmen sichert Sohn Julius Junior. Wie sein Vater und auch schon Großvater ist er auf europäischen Rennstrecken aufgewachsen und dem Motorradvirus verfallen. Nach erfolgreicher Ausbildung durch das Maschinenbaustudium und anschließendem BWL Studium an der TU München übernimmt er nach und nach mehr Verantwortung und Aufgaben im Unternehmen. Das Wort „Familienunternehmen“ wird bei Ilmberger in seiner vollen Tiefe ausgeschöpft und die nächsten Schritte der Innovation sind bereits geplant.
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